Candelaria

Der schöne Ort Candelaria liegt idyllisch direkt an der südöstlichen Küste Teneriffas und gilt als wichtigster Wallfahrtsort der Kanaren. Hier wird ihre Schutzheilige, die Virgen de la Candelaria verehrt. Zu diesem Zwecke pilgern jährlich am 2. Februar, aber vor allem am 14. und 15. August ihre Anhänger von den umliegenden Inseln nach Candelaria und erweisen ihr somit die Ehre. Anschließend wird ein großes, buntes Fest von hunderten von Pilgern gefeiert, das schließlich seinen Höhepunkt in einer ausgelassenen Fiesta mit sensationellem, aufwändigem Feuerwerk findet. Ziel der Wallfahrt ist die weiße Kirche Basilica de Nuestra Señora de Candelaria, die mit ihrem Anbau am Meer 1958 im neoklassizistischen Stil errichtet wurde, und seither eine lang gestreckte Front zur Plaza de la Patrona de Canarias bildet. Beeindruckend ist der farbliche Kontrast am Nordportal, wo röstlich-brauner Sandstein mit weißem Verputz einen selten schönen Gegensatz bildet. Der schöne Glockenturm, der hoch oben mit einem umlaufenden Balkon aufwartet, wirkt erhaben. Das Innere der Kirche wird durch die im Mudéjar-Stil geschnitzten Holzdecken in petrol-blau und in grau-weiß gefasst aufgewertet. Zudem finden sich hier zahlreiche seltene Kostbarkeiten, wie eine Marmorkanzel, zahlreiche Gemälde sowie Gold- und Silberschätze wie das „Kreuz der Eroberung“ aus dem Jahr 1494. Doch das Wichtigste ist die Replik des ursprünglichen Bildnisses der Schutzpatronin, das im Jahr 1830 realitätsgetreu von Fernando Estévez kopiert wurde, und in diesem Gotteshaus bewundert und angebetet werden kann.

Der Weg zur Basilika führt jedoch nicht nur über die Plaza, sondern auch über die Calle Obispo Pérez Càceres. Diese Straße ist als Fußgängerzone ausgewiesen und lädt mit verschiedenen urigen Fischrestaurants und unzähligen Boutiquen zum Verweilen ein. In nordöstlicher Richtung führt die Fußgängerzone zum beschaulichen Fischerhafen, wo die vielen bunten Boote unaufhörlich auf den Wellen tanzen. Unweit vom Hafen erhebt sich das Rathaus Ayuntamiento im postmodernen Stil. Ein wunderschönes Zeugnis kanarischer Architektur.

Die Plaza de la Patrona de Canarias gewährt einem eine Reise in die Vergangenheit – niedrige kleine adrette Häuserzeilen im kanarischen Stil mit liebevoll geschnitzten Holzbalkonen schmiegen sich im Norden und im Westen an das Halbrund der Plaza, um schließlich den Hang charmant aber beständig emporzuklettern. Inmitten dieses selten schönen Städtebildes an der Nordwestseite der Plaza, erhebt sich die kleine Kapelle Santa Ana, die aus dem 18. Jahrhundert beinahe vollständig erhalten ist. In einen alten Barockaltar integriert werden hier die holzgeschnitzten Figuren der Santa Ana und der Virgen del Carmen aufbewahrt. Eine absolut sehenswerte Attraktion befindet sich an der Meerseite der Plaza. Dort stehen auf schweren Vulkanbrocken neun bronzene, übermannshohe Statuen, die an die ehemaligen Könige der Guanchen, die Menceys erinnern sollen. Dabei handelt es sich um Acayomo, Adjona, Anatervo, Bencomo, Beneharo, Pelicar, Pelinar, Romen und Tegueste, welche die Plaza de la Patrona de Canaria würdevoll, anmutig und erhaben vom Ortsstrand Playa de Candelaria abgrenzen.

Der weitläufige, gepflegte Strand hat seine tiefschwarze Farbe vulkanischem Lavagestein zu verdanken. Zwar ist Candelaria nicht für Wassersport geeignet, doch die wunderschöne Aussicht, der tolle Kontrast aus schimmerndem schwarzen Sand und tiefblauem Wasser des Atlantischen Ozeans  zusammen mit der herrlichen Ruhe lassen Raum und Zeit schnell vergessen.

Candelaria besticht durch seine umwerfend schöne Landschaft in traditionell ländlicher Umgebung. Pinienwälder bedecken großflächig die Bergrücken, farbenfrohe, abwechslungsreiche Wanderpfade und beeindruckende Schluchten laden Naturfreunde, Wanderer und Bergsteiger ein, inmitten unberührter Natur ausgedehnte Touren zu bestreiten. Die angenehmen Temperaturen und die wenigen Regentage liefern perfekte Bedingungen, um Candelaria in Ruhe kennen- und lieben zu lernen.