Garachico

Garachico – eine kleine Stadt mit einer großen Geschichte. Als einstiges wirtschaftliches Zentrum der Kanarischen Inseln und als angesehene Hafenstadt fing alles an und endete zwischenzeitlich vor rund 300 Jahren, anno 1706, mit dem Ausbruch des Vulkans Montańa de Trebejo. Seine glühenden Lavaströme bedeckten beinahe das gesamte Hafenbecken und fraßen sich durch das gesamte Dorf bin hin zum Meer. Damit endete die wirtschaftliche Blütezeit der Stadt und auch den Rang als wichtigster Hafen Teneriffas ging verloren und wurde von Puerto de la Cruz übernommen. Doch kaum war die Lava erkaltet, fingen die Dorfbewohner wieder an, die Stadt aufzubauen. Einige wunderschöne Stadtpaläste und Kirchen, die von den Einheimischen liebevoll instandgehalten werden, wurden mit modernen Neubauten so stilvoll kombiniert, dass das Gesamtbild der Stadt erhalten bleibt und so eine wunderbare Symbiose aus Alt- und Neubauten entstanden ist. Ein Spaziergang durch die Altstadt ist demnach wie eine Reise in längst vergangene Zeiten.

Vom Aussichtspunkt Mirador de Garachico aus hat man einen grandiosen Blick über die rund 6000 Einwohner zählende Stadt, die auf einer fast runden Landzunge – ein Werk des Lavastroms, zu Füßen der steilen Teide-Abhänge liegt. Direkt vor der Küste ragt majestätisch der malerische Fels Roque de Garachico aus dem Meer empor, der als eine Art Wahrzeichen angesehen werden kann. Ein wahrer Blickfang bildet zudem der etwas außerhalb von Garachico gelegene Aussichtspunkt mit dem Monumento para los Emigrantes Canarios, dem Denkmal für die kanarischen Emigranten.

Sehenswürdigkeiten

Garachico wartet kulturell mit Superlativen auf und einer seltenen Vielfalt an historischen Sehenswürdigkeiten. Am östlichen Ortseingang befindet sich auf einer großen Freifläche am Meer die Ermita de San Roque, eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die jedes Jahr am 16. August das Ziel einer beliebten Wallfahrt ist, der Romeria de San Roque. Inmitten des lebendigen Ortes in der schmalen Calle Estéban de Ponteliegt das Franziskanerkloster Convento de San Francisco, das beim Vulkanausbruch zwar stark beschädigt wurde, doch dank ausgiebiger Renovierungsarbeiten mit seinen feinen Holzarbeiten und dem filigranen Steinfußboden  treuer Zeuge des 17. Jahrhunderts ist. Unweit des Klosters findet man den früheren Palacio de Ponte, der seit 1997 eines der schönsten Hotels der Insel beherbergt, das San Roque.

Sehenswert ist zudem das Rathaus und das Kulturzentrum von Garachico, die auf dem Plaza de Juan Gonzalez de la Torre neben der Kirche Nuestra Senora de los Angeles untergebracht sind. Während das Rathaus eher schlicht gehalten ist, prahlt die Kirche geradezu mit ihren zwei lavasteinernen Eingangstoren im Renaissancestil. An der Südseite der angrenzenden Plaza de la Libertad erhebt sich die dreischiffige Basilika Iglesia Parroquial Santa Ana aus dem 16. Jahrhundert. Sie brannte im Jahr des Vulkanausbruchs beinahe völlig ab, wurde dann 1995 wieder restauriert, doch von der wunderschönen Mudéjar-Decke ist nicht mehr viel übrig. Nur wenige Schritte von der liebevoll erhaltenen Altstadt der ältesten Hafenstadt Teneriffas befindet sich an der Uferpromenade das fotogene, quadratische Castillo de San Miguel aus dem 16. Jahrhundert. Der Bau diente ursprünglich zum Schutz des florierenden Hafens – vom Vulkanausbruch beinahe unberührt beherbergt es heute, ganz aus wuchtigem schwarzen Lavastein erbaut, ein kleines historisches Museum. Diese kleine Festung ist eine wahre Schönheit und mit seinem hübschen Glockenaufsatz an dem weißen Erker von seltenem Anmut.

Bademöglichkeiten

Direkt unter der Castillo de San Miguel sind aus der Lavamasse geformte natürliche Schwimmbecken, die Piscinas Naturales, entstanden, die via Treppe oder Pfaden erreicht werden können. Eine wahre Attraktion in Garachico. Diese erfreuen sich insbesondere im Frühjahr und im Herbst, wenn der Wellengang noch etwas stärker ist, großer Beliebtheit. Ansonsten stehen den Urlaubern mehrere Strände zur Verfügung, wie der Strand in San Marcos oder der schwarze Kiesstrand in Garachico direkt am Hafen. Schnorcheln, Tauchen und ungebremstem Badevergnügen steht hier nichts im Wege.